Die Behandlungen
Frühzeitige Behandlungen
Im Fall von Problemen sollte ein Kieferorthopäde schnellstmöglich, das heißt ab 4 Jahren, aufgesucht werden. Der Kinderarzt erkennt die Anomalien und überweist zum Kieferorthopäden.
Zu diesem Zeitpunkt wird noch nicht auf die Zähne eingewirkt, der Kiefer ist jedoch mit leichter Behandlung formbar.
Die Behandlungen am Kind
Behandlungen werden vorgenommen wenn:
-die bleibenden Zähne nicht über ausreichend Platz verfügen, um korrekt zu wachsen,
-das Kind nicht von Schnuller oder Daumenlutschen nach 5 Jahren lassen kann,
-das Kind durch den Mund atmet, was zu einer Vertiefung des Gaumens und einer Verkleinerung des Oberkiefers führt,
-das Kind mit Kraft den Kiefer schließt, um den Mund geschlossen zu halten oder permanent den Mund geöffnet hat,
-die Unterlippe sich hinter die oberen Vorderzähne schiebt, was zu Druck der Zunge auf die Zähne führt,
-und seltener wenn eine Anomalie des Kiefers festgestellt wird.
Allgemein werden zwei Behandlungstypen vorgeschlagen:
-Wenn der Kiefer zu klein ist, bringt der Kieferorthopäde Gaumenspangen an, um den Kiefer zu weiten und den Zähnen den benötigten Platz zu bieten.
-Im Falle einer Fehlstellung kann der Kieferorthopäde Zahnschienen anfertigen, die nachts zu tragen sind
-Wenn der Unterkiefer Tendenz hat über den Oberkiefer zu ragen, kann der Kieferorthopäde sich entscheiden den Oberkiefer durch eine Gesichtsmaske, die einige Monate nachts zu tragen ist, nach vorne zu ziehen.
Die Behandlungen von Jugendlichen
Wenn frühzeitige Behandlungen vorgenommen wurden, ist genügend Platz für alle Zähne und es ist nicht nötig 4 Zähne zu ziehen (Eckzähne, Prämolare), um den übrigen Zähnen Platz zu machen.
Meist ist das Problem der Schiefstellung der Zähne, einige ein wenig zu drehen oder sie gerade aufzurichten.
Die klassische Behandlung hat sich seit mehr als 10 Jahren bewährt und besteht daraus, die Brackets auf die Zähne zu kleben und diese anschließend mit zur Phase der Behandlung passenden Bögen miteinander zu verbinden.
Der Kieferorthopäde verwendet dünne und weiche Bögen, um die Zähne gerade zu richten und anschließend festere Bögen am Ende der Behandlung, um eine perfekte Zahnstellung zu erreichen.
Anschließend, um das Behandlungsergebnis zu erhalten und um zu verhindern, dass die Zähne wieder an ihre ursprüngliche, falsche Stelle rutschen, stellt der Kieferorthopäde eine Retention („Stabilisierung“) durch einen kleinen Bogen zwischen den Eckzähnen oder durch eine Zahnschiene für die Nacht her.
Eine alternative Behandlung besteht daraus einen Abdruck des Kiefers anzufertigen und anschließend industriell Zahnschienen anfertigen zu lassen, die nach und nach zum Endergebnis führen. Prinzipiell sind hierfür ca. 20 unterschiedliche Schienen nötig: jede davon wird zwei Wochen getragen. Diese Behandlung ist normalerweise leichten Fällen und eher Patienten im Erwachsenenalter vorbehalten.
Die Behandlungen bei Erwachsenen
Erwachsene können ebenfalls eine kieferorthopädische Behandlung erhalten. Diese Behandlungen werden normalerweise mit einem lingualen System durchgeführt, die Brackets werden hier auf der Innenseite der Zähne angebracht.
Die Erwachsenen-Behandlungen werden von spezialisierten Kieferorthopäden durchgeführt.
Die Behandlung mit einer durchsichtigen Zahnschiene stellt eine Alternative dar.
Diese beiden Behandlungstypen haben den Vorteil unsichtbar zu sein. Die Reinigung der Zähne ist jedoch schwieriger und die Aussprache ist in den ersten Wochen schwieriger.
Die Behandlung von Unfallfolgen
Häufig erleiden Kinder Schlag auf die Vorderzähne beim Spielen in der Pause oder beim Sport. Dabei sind mehrere Arten von Beschädigung möglich, die jeweils mindestens eine Beurteilung und eventuell eine kieferorthopädische Behandlung benötigen:
- Eine Beschädigung der Milchzähne, die Auswirkungen auf die wachsenden bleibenden Zähne haben kann
- Eine Beschädigung der wachsenden bleibenden Zähne
- Eine Beschädigung eines bleibenden Zahns
- Schlag auf einen Zahn, der gerade kieferorthopädisch behandelt wird