Einen Kieferorthopäde, Zahntechniker oder Lieferanten suchen

Empfindlichkeit und Allergie

Die Behandlung beginnt mit Bögen in kleinen Abschnitten, deren Kräfte relativ gering sind. Die Empfindlichkeit ist normal. Der Patient spürt, dass sich seine Zähne bewegen und das Ergebnis der Behandlung ist spektakulär; in weniger als einer Woche erscheint es manchmal, dass die Behandlung in einfachen Fällen beinahe schon wieder zu Ende ist!

Das Verschieben der Zähne hat manchmal zur Folge, dass sich Zähne, die sich bis dato nicht berührten nun berühren. Es handelt sich dabei um ein temporäres, okklusales Trauma. Dies kann zu einer gewissen Mobilität führen. Der Kieferorthopäde wird eingreifen, um eine nicht gefährliche, aber unangenehmen Situation anzupassen.

Bei einem okklusalen Trauma, das zu einer erhöhten Zahnmobilität führt, kann die Entzündung zu Gewebeverlust führen und den Zahn in Gefahr bringen. Um eine Infektion zu verhindern muss für eine perfekte Zahnhygiene gesorgt werden.

Ein weiterer Grund für Schmerzen kann die Beteiligung der Nerven im Zahnmark sein.

Des Weiteren können Probleme des Zahnhalteapparates ebenfalls Ursache von Schmerzen sein.

Allergie auf Nickel und Zahnspangen

10% der Bevölkerung reagiert allergisch auf Nickel, es handelt sich dabei jedoch hauptsächlich um eine Kontaktallergie der Haut. Das Freisetzen von geringen Nickelmengen im Mund löst nur bei sehr wenigen Patienten allergische Reaktionen aus, bei den übrigen handelt sich eher um eine Nickel-Desensibilisierung, wie auch bei Piercings.

Die Tatsache, dass eine Person Ohrringe mit oder ohne Nickelanteil getragen hat, kann eine Rolle beim Allergie-Phänomen spielen.

Im Rahmen einer leicht ausgeprägten Allergie ist das Risiko beim Einsetzen einer festen Zahnspange äußerst gering. Entgegen der gängigen Annahme ist das Allergierisiko geringer je mehr der Edelstahl mit Halbedelmetallen wie Chrom oder Nickel angereichert ist. Die Allergie wird durch die Freisetzung von Metallionen im Mund ausgelöst. Ein Stahl mit hohem Nickel- und Chromanteil korrodiert weniger und setzt weniger Nickel frei als Stahl mit weniger Nickel. Aus diesem Grund sind die Bögen aus Titan-Nickel weniger allergieauslösend als Bögen aus Edelstahl. Die Bögen aus Edelstahl werden am Ende der Behandlung eingesetzt, da nun durch die progressive Desensibilisierung durch das Tragen der Zahnspange das Allergierisiko gering ist.

Analysen zeigen, dass der Hauptanteil an Nickel in den ersten beiden Wochen abgegeben wird und dass dieser Nickel ganz besonders aus den Lötstellen der Basen / Plots der Brackets stammt. Das Risiko wird minimiert indem kleine Brackets verwendet werden, die nicht gelötet wurden oder mit Gold gelötet wurden und von bekannten kieferorthopädischen Firmen hergestellt wurden.

Mehr als hinsichtlich der Zahnspange findet sich das Allergierisiko in den von  Zahntechnikern hergestellten Apparaten, die der Patient trägt. Diese enthalten Lötstellen, die in den ersten Tagen große Mengen Nickel absondern, mindestens zehnmal höher als die einer klassischen Zahnspange.

Die Lösung besteht darin, die Zahnspange mit einer dünnen Schicht Gold oder Palladium zu versehen. Selbst wenn sich diese Schicht abnutzt, ist die Abnutzung nur partiell, progressiv und die freigesetzten Nickelmengen sind nur so gering, dass der Organismus nicht darauf reagiert.

Für sehr allergische Patienten ist es außerdem möglich Keramik-Brackets zu verwenden und eventuell die Bögen, die Bänder und andere Hilfsmittel mit Halbedelmetallen beschichten zu lassen.